Der einzige Su-7U Doppelsitzer in Deutschland!

Hier, noch auf ihrem Sockel beim 20.GvAPIB, in Templin/Groß-Dölln

Photo von: Jens Schymura, Danke!

DATENBLATT:
SUCHOJ Su-7U „07 rot / 91 gelb

Hersteller: Suchoj
Luftfahrtzeugmuster: Su-7U
Herstellerwerk:

Komsomolsk am Amur

Luftfahrtzeugmuster: Su-7U
Werknummern: 1807 Heckpartie, Rumpfsegment Mitte, Tragflächen
1808 Höhenruder
1814 Rumpfsegment Mitte-Tank
6701 Lufteinlasskegel
0707 UB-32-57U
7701 UB-32-57U
Kennungen: 07 rot Denkmal Groß Dölln/ Templin
07 rot, mit schwarzer Umrandung Denkmal Groß Dölln/ Templin
91 gelb, mit schwarzer Umrandung 20. GvAPIB als Schulmaschine

Geschichte

Die Su-7U „07 rot“, wurde, bei dem auf dem Flugplatz Groß Dölln/ Templin stationierten 20. Garde APIB, als Traditions- und Sockelmaschine eingesetzt. Bei den am 26.07.2003 in 17034 Neuenkirchen bei Neubrandenburg begonnenen und auf unsere Mittel beschränkten Restaurierungsarbeiten, wurden mehrere Werknummern - siehe oben - gefunden. Ein Einsatzflugbetrieb der Maschine in dieser Vielfalt von Nummern erscheint fragwürdig und lässt den Schluss zu, dass die Maschine, für den Dienst als Denkmal, aus mehreren Su-7 zusammengebaut wurde. Ob es sich insgesamt nur um Su-7U handelte muss noch untersucht werden, es ist auf Grund der nahe zusammen liegenden Werknummern jedoch durchaus möglich (abgesehen vom Kegel und den UBs).

Lackierungen

Bei den ersten Arbeiten zum Entfernen der Lackschichten, kamen unter der „07 rot“, zunächst eine „rote 07 mit schwarzer Umrandung“ und dann eine „gelbe 91 mit schwarzer Umrandung“ zum Vorschein, die letztere unmittelbar auf das blanke Metal aufgetragen. Vor dem vorderen Cockpit war ein, bis an die vorderen Seitenscheiben herangezogener Blendschutz, in türkis lackiert, der in der tieferen Schicht in grauer Farbe aufgetragen war. Wenn wir den Anstrich rekonstruiert haben, werden wir eine Ansicht auf dieser Seite veröffentlichen.

Transport

Der Transport einer solch großen Maschine ist auch heute noch ein kleines Abendteuer. Nachdem wir die Su in vier Stücke (Rumpfvorder- und Rumpfhinterteil sowie beide Flächen) zerlegt hatten, mussten wir sie Stück für Stück abtransportieren. Dabei half uns –Dankenswerterweise- unser Freund RONNY RIX mit seiner Zugmaschine und einem geliehenen Trailer aus und wir konnten somit das Vorderteil und die Flächen nach Neuenkirchen bringen. Einige Kleinteile habe ich mit einem Kleinlaster der Firma NEUBRANDENBURGER MASCHINEN VERTRIEBS GMBH geholt, den ich von Marco Graul ausleihen konnte. Die Firma SPIEGELBERG aus Glocksin stellte den Autodrehkran, und so konnte mit vereinten Kräften die Teile abgeladen werden. Der größte Brocken war natürlich die Heckpartie, die zudem recht unhandlich ist. Da uns der Chef des Schrottplatzes in Templin, Herr BENZIN, mit seinem alten Ladekran und seinen Mitarbeitern sehr tatkräftig unterstützte, konnte auch dieses Beladungsproblem gelöst werden. Auf den Tiefbetttieflader der Firma ULFERTSaus Neubrandenburg verladen, ging die Fahrt absolut professionell von statten. Einen Dank an alle Beteiligten.

Bitte

Sollte einer der Leser noch weitere Bilder der Su-7U haben, sowie ein Bild der Sockelinschrift, dann meldet Euch bitte auf unserem Postfach! Das würde unserm Vorhaben sehr weiterhelfen.

Doch nun noch einige Bilder der „Su“.

Viel Spaß!

Bilder

„Hey Hinky, in Templin liegt ´ne MiG auf dem Schrottplatz!!?“
„Was? Echt? - Na, dann nichts wie hin!“ So sah ich sie, mit Dieter Plaß, zum ersten Mal!
Doch zu meiner Freude handelte es sich um eine Suchoj – Klasse!
Das ist so etwa Dezember 1999 gewesen.


Noch mit Gardeabzeichen versehen!


Das Suchoj- Emblem


Anfang 2002 ging es dann zum wiederholten Male ans Verhandeln und Grübeln –
stark beschädigt aber einmalig – was sollten wir machen?
SCHREDDERN IS NOT AN OPTION!


Also gekauft!! Und los ging es mit dem Zerlegen und Abtransport der Teile.
v.l.: Olaf Taufmann, Torsten Langner, Reinhard Wodrig und Ralf Hinkemeyer


Begeistert von den Dimensionen, sitzen Reinhard und Torsten im Rumpf der "91gelb".
Und hier beschäftigt uns auch schon die Frage: Wie bekommen wir die Tragflächenbolzen heraus?


Hier eine von mir, aus der Cessna C-172R D-ENUF, gemachte Luftaufnahme.
Pilot: Michael Mündecke


Im Juni 2003 haben wir sie dann mit einem alten Ladekran zerlegt.


Atze unser Kranfahrer, hatte alle Mühe mit dem Kran, dem Flugzeug und vor allem mit uns.


Torsten, unser „el Presidente“ mit der grandiosen „Tragflächenbolzenzugmaschine“.
Ohne dieses technische Wunderwerk, währen wir vollkommen aufgeschmissen gewesen.
Links oben erkennt Ihr die Werknummer 1807, die mehrfach im vorderen Rumpfsegment
zu finden ist.


Matthias Kagel bestaunt die Bolzen,  die die Fläche
am Rumpf oder den Rumpf an den Flächen halten.


Und sie fliegt doch! Atze hat die linke Fläche am Haken. Länge: 9,95m und Tiefe: 2,75m


Hier dirigiere ich das Rumpfvorderteil auf Ronnies Truck.


Gut verzurrt, konnten wir uns auf die Heimreise in Richtung IVL Neuenkirchen machen.


Hannes Schlender, Ralf Hinkemeyer und Ronny Rix beim Zwischenstopp zur Stärkung.


Atze macht „dicke Backen“ - beim Abladen der wertvollen Güter.


Hier das Abladen von der anderen Seite – und sie fliegt doch!


Nachdem wir sie abgestellt und gesichert hatten, begannen gleich einige emsige Hände mit der
Grundreinigung. Dabei stellte sich heraus, das die Cockpitverglasung in erstaunlich gutem
Zustand ist.


Hannes schrubbte was das Zeug hält.


Karen nach getaner Arbeit, durchnässt und
geschafft! Die „07“ ist zu erkennen und
der Rumpf glänzt.


Hier die ganz am Anfang erwähnten Farben: das Blau vom Sockelanstrich und das Grau als
Reflektionsschutz vor der Frontscheibe, wie sie in Templin geflogen wurde.


Der Antireflektionsanstrich vor der, durch Kaoten, zertrümmerten Frontscheibe.


Der nächste Brocken! Nach langem Zirkeln, hatten wir die gezogene Heckpartie endlich verladen.
Sie ist höher als es hier scheint. Sie kommt alleine auf 3,65m Höhe.
Mit Pfiffigkeit und Tricks,
kamen wir an einer zu beantragenden Sondergenehmigung vorbei.


Hannes spannt die Zurrbänder der Tragflächen. Ronny achtet auf den sicheren Halt, denn
schließlich sollten die Flügel nicht auf der Autobahn abheben.
„Achtung, auf der A-20 kommen Ihnen zwei Su-7 Tragflächen entgegen!“


Bei dem anschließenden Abladen, standen wieder zahlreiche hilfreiche Vereinsmitglieder zur
Unterstützung bereit. Matthias, Torsten, Olaf, Hannes, Jonny und Atze auf dem ADK.


„Wie jetzt?“


Nach einigen Wochen haben wir die Su-7U auf ihren Platz gelegt.
Jetzt müssen wir die 91 „nur noch“ restaurieren, zusammenbauen, grundieren, lackieren,...
Aaaahhhh!


Für die Spezialisten unter Euch, hier noch ein paar Abmaße. Die Vorder-
und Draufsicht ist von einer Su-7BKL, die Seite von einer „U“. Von Dieter
und mir von Hand gemessen, daher ohne Gewähr der absoluten
Genauigkeit.


Unser Vereinsgelände aus der Pilotenperspektive im Oktober 2003.
v. L.: MiG-21MF (781), MiG-23ML (329), Mi-8TB (764) und die Su-7U (91 gelb).
Hintere Reihe v. L.: Wilga (DM-VPT), Z-37A (DM-SLW) und die Ka-26 (DDR-SPQ).
Das Bild habe ich aus unserer Schulmaschine der Neubrandenburger Flugschule,
der Cessna F-150L (D-ECGL) gemacht, mit der ich auch meinen ersten Alleinflug erfolgreich absolviert habe.

Soweit zur Suchoj!
Ich werde versuchen, die Seite ab und an „upzudaten“.
„Hals- und Beinbruch!“
Ralf / “HINKY“

September 2005.